Die Bostami-Schildkröte war vor siebzehn Jahren von Natur aus von der wissenschaftlichen Gemeinschaft für ausgestorben erklärt worden. Einige wurden jedoch von einem hinduistischen Tempel in Indien heimlich bewahrt, wo sie von den örtlichen Wächtern gut gepflegt und gefüttert werden.
Aufgrund des Verlustes des Lebensraums und der Übernutzung als Nahrungsquelle war die Art aus dem Staat Assam im Nordosten Indiens verschwunden, was die Internationale Union für Naturschutz dazu veranlasste, die "ausgestorbene Natur" -Schildkröte im Jahr 2002 zu erklären.
Was niemand weiß, ist, dass die Wächter des Tempels von Hayagriva Madhav einige Exemplare versteckten und begannen, sich um die Reptilien in den Teichen rund um die heilige Stätte zu kümmern. Sie sagen, sie hätten das Bedürfnis, Verantwortung für den Schutz der Schildkröten zu übernehmen, weil sie glauben, sie seien die Reinkarnation des hinduistischen Gottes Vishnu.
"Die Schildkrötenpopulation im Bundesstaat Assam ist in den letzten Jahren dramatisch zurückgegangen", sagte der Tierarzt Jayaditya Purkayastha gegenüber AFP. "Es erfordert eine Intervention oder viele Arten werden in Kürze ausgestorben sein."
Naturschützer und Tierschützer haben es sich zur Aufgabe gemacht, Brutstätten für Schildkröten in "Schutzgebieten" einzurichten, in denen sie sicher leben und sich vermehren können.
Vor kurzem haben sich Tempelwächter mit der Naturschutzgruppe Good Earth zusammengetan, um ein offizielles Programm für die Schildkrötenzucht zu starten und sie wieder in die Natur einzuführen. Ihre Bemühungen kamen schließlich im Januar zum Tragen, als die Organisation 35 Schildkrötenbabys – 16 davon wurden im Tempel aufgezogen – in den Gewässern eines örtlichen Naturschutzgebiets erfolgreich startete.
"Dies ist ein Meilenstein in der Geschichte des Schutzes von Assam-Schildkröten und wäre ohne das Interesse der Tempelbehörden an dem künstlichen Zuchtprogramm nicht möglich gewesen", sagte der Tierarzt Jayaditya Purkayastha.
Die Koalition von Wächtern und Aktivisten arbeitet nun daran, das Bostami-Schildkröten-Zuchtprogramm auf weitere 18 Teiche rund um den Tempel auszudehnen und so seinen natürlichen Lebensraum zu erweitern.